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1.                Ich bin! Ich bin Da!

Ich bin gut - so wie ich bin! Ich bin willkommen!

Bezüglich der ersten Grundeinstellung erfahren viele Menschen bereits vor der Geburt entscheidende Einschränkungen. Wie Du weißt, entwickelst Du Dich am Anfang Deines Lebens in völliger Einheit und Identität mit dem Leben Deiner Mutter. Wie viele Untersuchungen bewiesen haben, sind heranwachsende Ungeborene nicht seelenlose, unsensible Materie, sondern bewusst aufnehmende und reagierende Wesen. Das heißt, dass Du als Ungeborenes alle Gedanken und Gefühle Deiner Mutter unmittelbar wahrnehmen konntest, und nicht nur die Deiner Mutter, sondern auch jene Deines Vaters und anderer wichtiger Personen in Deinem Umfeld.

Das heißt, dass Du unmittelbar wahrgenommen hast, wie willkommen Du in Dieser Welt warst. Warst Du ein Wunschkind? Oder ein Zufall? Oder noch schlimmer: ein Betriebs-Unfall? Viele Kinder kämpfen von Anfang an gegen eine feindliche Umwelt. Möglicherweise gibt es sogar Abtreibungsgedanken und Abtreibungsversuche. All das untergräbt in massiver Art die erste Grundeinstellung. Und dann denk an die weiteren Erfahrungen menschlichen Daseins.  Wie oft sind Eltern mit ihren Kindern überfordert, rasten total aus oder lassen auf andere Art ihren Kindern spüren, dass sie nicht willkommen sind. Oft schon sehr früh, entwickelt sich daher in einem Kind eine Überzeugung wie: „Besser wäre es, ich wäre nicht da!“ Oder wie mein Vater - und später ich selbst - oft Spaß halber – aber sicher auch aus  tiefen Erfahrungen seiner Kindheit heraus – gesagt hat: „Entschuldige, dass ich existiere!“

Und dann die vielen Erfahrungen, die Du gemacht hast und gespürt hast: „So wie ich bin, bin ich offenbar nicht richtig!“ Mama und Papa möchten lieber jemand anderen. Möchten lieber ein Mädchen, und Du bist ein Junge, oder umgekehrt: Papa ist nur an einem Jungen interessiert, und die ganze Verwandtschaft wartet auf einen Stammhalter, doch Du bist    "n u r"   ein Mädchen!

Wie oft – wie viele hundert Male – musstest Du anzweifeln, dass Du okay bist, so wie Du bist. Wie oft in Deiner Kindheit hast Du gezweifelt, dass Du richtig bist, wie Du bist. „Irgend etwas stimmt nicht mit mir!“  So oder ähnlich sind die Gedanken eines Kindes, bevor es anfängt, seine eigene Identität aufzugeben, und beginnt, die oder der zu werden, welche(n) die Eltern erwarten. 

Menschen, denen diese Grundeinstellung fehlt, sind oft körperlich anwesend, doch nicht wirklich da. Sie sind mit ihren Gedanken und Gefühlen ganz wo anders und leben nicht in der Gegenwart.

Je entfremdeter jemand seinem eigenen Wesen ist, desto sinnloser wird das Dasein. Die Folgen sind: Ängste, Depressionen, Selbstmordversuche oder als Schlusspunkt eines dem eigenen dem Selbst entfremdeten Lebens der gelungene Selbstmord.

Menschen, die sich die positive Form dieser Grundeinstellung „Ich bin da!“  in ihrer Kindheit erhalten konnten oder sich später wieder zurückgeholt haben, wissen: Mein Leben ist einzigartig und unverzichtbar! Sie wissen um ihren göttlichen Auftrag und um den Sinn ihres Lebens.

Sie stehen mit beiden Beinen mitten im Leben, und können alles, was das Leben (manche sagen Schicksal) ihnen bringt, in einer positiven Form verarbeiten. Solche Menschen ziehen sich nicht zurück, aus Angst zu versagen, oder im Glauben, ohnehin nichts zu sagen zu haben.

Menschen mit dieser Grundeinstellung sind präsent, und immer im Augenblick gegenwärtig. Daher reagieren sie auch immer in der Gegenwart. Sie sind nicht nur präsent, sondern sie wissen auch, dass sie ein Präsent = Geschenk sind.

Sie sind keine Mitläufer oder Heimlichtuer, sondern sie gestalten ihr Leben aktiv. Sie sind auch keine Zuschauer oder oberflächliche Durchschnittsmenschen, sondern sie sind bereit, Ihr Da-Sein für andere einzusetzen und etwas zu bewegen in ihrem Leben. 

Menschen mit dieser Grundeinstellung messen nicht nur ihrem eigenen Dasein eine einzigartige Bedeutung bei, sondern wissen um den Wert jeden Lebens. Sie akzeptieren und würdigen Leben in all seinen Erscheinungsformen, und fühlen sich mit Allem, was ist, verbunden. Sie suchen die Verbindung zur Natur und zur geistigen Welt!

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© Eva-Maria Ammon, Hamburg

letzte Aktualisierung 25.05.10